Studentin der Hochschule Osnabrück Lea Brinkmann erhält das MINT-Stipendium 2024 des Zonta-Clubs Westfälischer Friede Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, liebe Lea!
Zu den ersten Gratulantinnen der Stipendiatin gehörten (von links) die Moderatorinnen der Feier, die frühere MINT-Stipendiatin Jonna Gartmann sowie Lidia Wübbelmann und Cornelia Streb-Baumann vom Zonta-MINT-Komitee. (Fotos: Claudia Voicu)
Frauen, die sich eine Stichsäge zu Weihnachten wünschen oder die sich ihren Gaming-PC selbst zusammenbauen, sind immer noch eher die Ausnahme. Bei der MINT-Preisverleihung des Zonta-Clubs Westfälischer Friede Osnabrück kamen einige von ihnen zusammen.
„Hervorragende Zukunfts- und Verdienstaussichten" haben Lea Brinkmann bewogen, nach der Ausbildung zur technischen Zeichnerin und erster Berufserfahrung ein Studium der Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik aufzunehmen. Ein weiterer Grund: „Als Ingenieurin kann ich viel für Klima- und Umweltfreundlichkeit tun, zum Beispiel beim Bau von Recyclinganlagen, das ist mir ein Herzensanliegen", sagt die junge Frau, die im 5. Semester an der Hochschule Osnabrück studiert und soeben den MINT-Preis des Zonta-Clubs Westfälischer Friede Osnabrück entgegennehmen konnte.
Mit diesem Preis unterstützt der Zonta-Club leistungsstarke Studentinen in mathematisch, informatisch, naturwissenschaftlich oder technisch ausgerichteten Studiengängen, die in aller Regel immer noch selten von Frauen gewählt werden. Gemäß dem Zonta-Motto, Mädchen und Frauen stark zu machen und eine bessere Welt für sie zu schaffen, so Club-Präsidentin Lidia Wübbelmann, beabsichtigt Zonta mit der Preisverleihung, Frauen in technischen Berufen sichtbar zu machen. Neben Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit geht es dabei auch darum, dass Frauen ihre Sichtweise der Dinge einbringen können.
Gerade in technischen Studiengängen seien weibliche Studenten immer noch unterrepräsentiert, stellte Prof. Angela Hamann-Steinmeier fest, die die Laudatio auf die Preisträgerin hielt und neben ihren guten Leistungen im Studium auch ihr Engagement im VDI (Verein deutscher Ingenieure) und als Mentorin für Studienanfängerinnen hervorhob. „Lea Brinkmann hat Biss und Durchhaltevermögen", lobte die Professorin, „als erste in ihrer Familie hat sie Abitur gemacht und ein Studium aufgenommen." Sie sei ein „role model" für junge Frauen, die häufiger als junge Männer an ihren Fähigkeiten zweifelten. „Die jungen Frauen müssen wissen, dass sie in Technik richtig gut sind" und ihre gleichen Rechte einfordern, sagte Hamann-Steinmeier.
Brinkmann selbst ist überzeugt, dass jede Frau, die sich in die berufliche Männerwelt traue, nachfolgenden Frauen den Schritt erleichtere. Gerade heute brauchten Mädchen Vorbilder und Unterstützung, denn angesichts des Rechtsrucks in der Gesellschaft hält sie es nicht für ausgeschlossen, dass Frauen hart erkämpfte Rechte auch wieder verlieren könnten.
Neben der Preisträgerin hatte der Zonta-Club auch weitere Bewerberinnen um den Preis eingeladen und mit einem Gutschein bedacht, unter ihnen Katharina Wilsmann, Studentin der Biowissenschaften mit Schwerpunkt molekulare Genetik an der Universität Osnabrück. Sie arbeitet daran, ein Enzym aus dem Kalb synthetisch herzustellen. Zu Weihnachten wünscht sich die 30-Jährige Mutter von zwei Kindern eine Stichsäge. Die 25-jährige Leona Jungjohann studiert Media und Interaction Design, hat ihren Gaming-PC eigenhändig zusammengebaut, radelt auf einem Fahrrad Marke Eigenbau und fühlt sich sich durch die Preisverleihung „richtig empowert".
Wegen ihres 25. Geburtstags nicht bei der Preisverleihung dabei war Josephine Liebal, die an der Hochschule Osnabrück Angewandte Werkstoffwissenschaften studiert. Sie schätzt das Innovationspotential des technischen Studiums und fühlt sich aufgefordert, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. „Das Studium hat mich schon heute in meiner persönlichen Entwicklung gestärkt", so Josephine Liebal.
Die Veranstaltung fand in den Räumen der VME-Stiftung, der Bildungsstiftung des Arbeitgeberverbandes, statt. Herzlichen Dank an die diesjährige Gastgeberin, Jana Billigmann! Finanziell unterstützt wurde der Preis durch die Greenbone Networks. Herzlichen Dank an Ulrike Wagner und das gesamte Greenbone-Team!
Zur Pressemitteilung der Hochschule Osnabrück "Role model für Frauen im MINT-Bereich"