Ein Projekt zum Erlernen eines gewaltfreien Miteinanders schon im Kindesalter startete der Zonta-Club Westfälischer Friede Osnabrück dank finanzieller Unterstützung durch die Lauter-Stiftung, die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen und den Präventionsverein Osnabrück. (Foto: Petra Pieper)
Rechtzeitig vor Beginn der Sommerferien kommt ein Buch in die Osnabrücker Kitas, das Kindern beim Übergang in die Schule helfen kann.
Der Wechsel vom Kindergarten in die Schule kann für Sechsjährige eine echte Herausforderung sein. Um etwaigen Ängsten der Kinder offen zu begegnen, hat der Zonta-Club-Westfälischer Friede Osnabrück ein kleines Mutmach-Buch veröffentlicht und den rund 300 Kitas in Stadt und Landkreis jeweils sechs Exemplare kostenlos zur Verfügung gestellt.
Am Beispiel des kleinen Meerschweinchens Donkey erleben die Kinder, wie sie sich gegen Übergriffigkeit oder Mobbing schützen und Hilfe holen können. Die Lektüre soll Gespräche mit Vertrauenspersonen anregen und helfen, sich mit eigenen Ängsten oder Erfahrungen auseinanderzusetzen.
Die Idee hatte die nun 13-jährige Esther Uffmann schon in der Corona-Zeit, „als viele Kinder zu Hause isoliert waren und sich vor der Schule ängstigten". Gemeinsam mit ihrer Mutter Lidia Wübbelmann, Präsidentin des Zonta-Clubs, entwarf sie den Text; die Illustrationen steuerte Design-Studentin der Hochschule Osnabrück Vanessa Buschhorn bei. Entstanden ist ein ansprechendes 35 Seiten-Büchlein, das nun dank finanzieller Unterstützung von drei Institutionen aus Stadt und Landkreis in einer Auflagenhöhe von 4.500 Exemplaren gedruckt werden konnte. Erschienen ist das Buch im Drei-W-Verlag.
„Dieses Projekt für frühkindliche Bildung und Gewaltprävention unterstützen wir gern", unterstreicht Christoph Ruthemeyer, Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Kurator der Lauter-Stiftung des Landkreises, der mit einem 1.500 Euro-Scheck zur Buchvorstellung kam. Das Projekt passe sehr gut zum Förderschwerpunkt 2024, der sich rund um Büchereien und Bildung drehe, erklärte Ruthemeyer. Grundsätzlich hat sich die Lauter-Stiftung Gewaltprävention und den Abbau von Benachteiligungen für junge Menschen sowie die Stärkung sozialer Grundtugenden bei Kindern und Jugendlichen auf ihre Fahnen geschrieben. Prävention ist auch das Motiv der beim Justizministerium angesiedelten Stiftung Opferhilfe Niedersachsen, deren Vertreterin Jessica Beier 737 Euro mitgebracht hatte, sowie des gemeinnützigen Präventionsvereins Osnabrück, in dessen Auftrag Melanie Stolze von der Polizeiinspektion Osnabrück 700 Euro überreichte.
Für die umfassende finanzielle Unterstützung dankte Lidia Wübbelmann mit herzlichen Worten. Es gebe bereits erste erfreute Rückmeldungen aus einigen Kitas, die das Buch gezielt einsetzen wollen. Für weitere Interessierte liegen Gratis-Exemplare in mehreren lokalen Buchhandlungen und Geschäften aus. Spenden für lokale Clubprojekte sind herzlich willkommen.
„Das Kinderbuchprojekt entspricht unserem Zonta-Ziel, die Welt für Frauen und Mädchen zu verbessern und ‚Nein!' gegen Gewalt zu sagen", betonte Wübbelmann und dankte allen Erwachsenen, die Kindern die Geschichte vorlesen und mit ihnen darüber reden.